Thalia (griechisch Θάλεια, vonθάλλειν, „üppig wachsen“) ist der Name einer der drei Göttinnen der Anmut in der griechischen Mythologie. Bei Thalia Uehlein gilt wahrlich der alte Spruch „nomen est omen“. Kennengelernt haben wir uns im Februar 2016 bei ihrer Vernissage „Lichtschüttung“ in der Galerie Frey. Zu meiner Freude war Thalia ohne Umstände bereit, sich von mir porträtieren zu lassen. Bei einem leckeren Ingwer-Tee in ihrem Atelier in Solln erklärte sie mir wenige Tage später anschaulich ihren Weg des Malens. Ich habe mir erlaubt, Teile unseres Gesprächs als Zitate unter den nachfolgenden Fotos anzuführen.

(Bitte mit dem Mauszeiger auf die Fotos in das „+“ Zeichen klicken, um die Bilder größer darzustellen).


Ich wusste mit 2 Jahren schon dass ich Maler werden will

Im malen bin ich auf der Suche nach dem Bild als Wesen

Wenn ich richtig gut drin bin im malen habe ich eine Sehnsucht nach einem bestimmten Gefühl das ich haben will wenn ich das Bild anschaue. Das ist mein Wegzeiger

Ich habe eine ungefähre Vorstellung was ich formal auf das Bild malen will, wo es schwer ist, wo es leicht ist, und dementsprechend suche ich das Format aus

Ich wollte immer so Schichten malen; dann habe ich irgendwann gemerkt, dass sich die Farben verhalten innerhalb der Schichten -aufgrund der Tatsache, welche Farbe über welcher drüber liegt- und dann habe ich gemerkt, dass durch das Schicht über Schicht malen Farben entstehen, die man im Kasten nicht mischen kann

Das Problem mit dem weissen Blatt kenne ich nicht: bei mir ist es meistens so dass mir die Grundierung schon erzählt wo das Bild dann hin will

Jeder chemische Stoff hat eine ganz bestimmte Eigenschaft wie der sich verhält, also ob der in einer Lösung schnell ausfällt oder ob er schnell absinkt, ob er schwimmt, ob er auf einem Untergrund sich in die Täler legt oder auf den Spitzen kleben bleibt - das macht jeder chemische Stoff aufgrund seiner molekularen Beschaffenheit anders

Aus heutiger Sicht würde ich sagen, man muss einen Teil der Schöpfung weiterführen

Irgendwann an der Akademie wurde mir klar, dass man was finden muss, was einem wirklich am Herzen liegt

Ich hab immer auch Lust auf eine bestimmte Farbe, dann fange ich mit der an - oder halt: ich fange nicht mit der an, sondern weil ich inzwischen weiss was drunter muss, fange ich mit dem, was drunter muss, an

Ich bin immer noch auf der Suche nach einem hellen, luziden, sanften Grün

Wobei ich immer, immer, immer neue Sachen ausprobieren muss und deswegen auch ganz viele Bilder wegschmeissen muss. Vor einem guten Jahre habe ich 30 Bilder zerschnitten, nur mal so, und das waren grosse Bilder

...da war immer ein Grauschleier drin den ich nicht mochte... später habe ich dann verstanden, dass das die ganzen Feldspate sind und Streckungsmittel

Vieles von dem was in der Natur vorkommt ist für meine Art der Malerei nicht verwendbar, weil, zum Beispiel die ganzen Erden, die sind so ein Mischel-Maschel aus verschiedenen chemischen Stoffen

Das Problem bei den Erden: die machen nie ein Gitter sondern immer so ein Soße; deswegen kann ich die nicht verwenden weil ich ja mit den Gittern gerne arbeite. Deswegen habe ich auch ein Problem mit der Grünpalette: grüne Pigmente die in Gittern vorliegen gibts nicht so arg viele